Ein Kind der Französischen Revolution
Ein Kind der Französischen Revolution
Die Fränzösische Revolution, die 1789 ihren Anfang nahm, sollte innerhalb von gut 15 Jahren auch die Ostschweiz gesellschaftlich, politisch und territorial verändern. In den 1790er-Jahren wuchs im Fürstenland die Unzufriedenheit an. Auf die revolutionären Umtriebe reagierte Fürstabt Beda Angehrn 1795 mit dem so genannten Gütlichen Vertrag. Darin hob der Abt die Leibeigenschaft auf und übertrug wichtige Rechte auf die Landgemeinden. 1798 brach die alte Ordnung zusammen. In der kurzen Zeitspanne der Helvetischen Republik (1798 - 1803), in welcher der Kanton Säntis mit der Hauptstadt St. Gallen entstand, wurde Muolen (zusammen mit Hagenwil) dem Distrikt (Verwaltungsbezirk) Gossau zugeordnet. Weder dieser Kanton noch seine Distriktseinteilung hatten Bestand, da sie die gewachsenen Traditionen und die 1798 bestehenden Verhältnisse weitgehend ignorierten. Die Mediationsakte, 1803 erlassen durch den Ersten Konsul der Republik Frankreich Napoleon Bonaparte (1769 - 1821), führte zur Teilung des Gebildes Hagenwil-Muolen: zwar immer eng verbunden, territorial jedoch seit dem Mittelalter zwei unterschiedlichen politischen Herrschaften zugehörig, gingen Muolen und Hagenwil seither getrennte Wege. Die neue Ordnung wies das ehemals fürstäbtisch-st. gallische Muolen dem Bezirk (Verwaltungseinheit) Rorschach im neu gegründeten Kanton St. Gallen zu, während Hagenwil, Teil der ehemaligen Landgrafschaft Thurgau, an den ebenfalls neu entstandenen Kanton Thurgau kam. Vorerst wurde Muolen mit Häggenschwil zusammengefasst. Noch 1803 erfolgte jedoch die Trennung in zwei selbstständige politische Gemeinden.